Freitag, 29. Oktober 2010

"Ohne heimischen Herd." oder "Auflauf - Tag 4."

Dieses Woche hat auf alle Fälle zur Erkenntnis geführt, dass ich ein Wochenendkocher bin. So ohne Zeit unter der Woche bleibt der heimische Herd kalt. Ganz kalt. Nun gut, ist ja nicht so schlimm. Abgesehen vom Obstdefizit (daran werde ich arbeiten...) fühle ich mich trotzdem ausgewogen ernährt. Also vielleicht nicht so ausgewogen wie manch andere Blogger denen ich folge, aber ausgewogener als viele andere Menschen hier im Land.

Gestern gab es in Ermangelung einer Banane (Einkaufen steht heute weit oben auf dem Plan ;-)) nur Joghurt und Dinkelpops. Nachdem das lactosefreie Milchprodukt dieses Mal pur daher kam, wurde das ganze mit einer Runde Biowaldhonig veredelt.



Mittags ging es wie meist unter der Woche mit den Kollegen in die Kantine. Schnitzel stand aufgrund des Abendessens vom Vortag nicht so hoch im Kurs und deswegen wurde es (wieder mal) ein Beilagenteller. Die Maiskartoffeln waren zwar eher Kartoffeln und weniger Mais, aber geschmeckt haben die leeren Kohlenhydrate schon. ;-)



Jeden letzten Donnerstag im Monat steht Pubquiz auf dem Programm. Also ab zur Physio (die mir eine weitere Woche Laufpause auf's Auge äh die Beine drückte und mir ganz viele Stabilisierungsübungen zeigte), danach heim und zwei belegte Brote gegessen (siehe Tag 2 und 3) und dann ab in die irische Kneipe des Vertrauens.

Die grauen Zellen wurden gestern Abend mit Gummibärchen und Apfelsaftschorle unterstützt. Hat immerhin für Platz 2 gereicht, ich übe aber nochmal Jahreszahlen.

Donnerstag, 28. Oktober 2010

"Urlaub(splanung)." oder "Auflauf - Tag 3."

Nachdem noch einige Tage Urlaub übrig sind, hab ich gestern mal einen Tag Faulenzen genoßen. Ein wenig in Ruhe Einkaufen gehen, meine Schwester treffen, eine Freundin und ihr neues Baby besuchen. Man bekommt den Tag schon ganz gut rum.

Gestartet wurde wie meist mit Folgendem:




Dieses Mal wieder mit Himbeere. Ich teste gerade ungesüßte Dinkelpops. Aber ganz überzeugt bin ich noch nicht, die sind etwas labrig.

Mittags gab es dann einen großen gemischten Salat.




Und da ich Kohlenhydrate-Junkie bin etwas zur Befriedung dieses "Lasters".


Ich gebe zu: das untere Bild gab es in einer kleinen Abwandlung zweimal. ;-)

Abends stand der Besuch einer Freundin an. Wir fliegen gemeinsam nach Thailand (nicht mehr lange, dann ist es soweit) und da Urlaub planen mit vollem Magen viel entspannter läuft, starteten wir den Abend mit einer Runde Kochen (da war das meiste aber schon gemacht als ich kam; ich hatte also mehr die Zuschauerrolle :-)).

Es gab einen grünen Salat, Nudeln und Schweinefilet in einer Tomatensoße, die mit schwarzen Oliven und Kapern verfeinert war. Sehr lecker!






Zum Nachtisch gab es ein Stückchen dunkle Schokolade.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

"Heiß und fettig." oder "Auflauf - Tag 2"

Gestern früh ging es wieder mit der üblichen Banane-Joghurt-Dinkelpops-Mischung los. Dieses Mal gab es nur statt Himbeergeschmack Vanillejoghurt.


Die Kollegen guckten etwas komisch als ich das Handy auspackte. Aber noch gab es keine Kommentare.

Mittags geht es immer in die Kantine. Die Auswahl dort ist meist recht gut, manchmal meinen sie es etwas zu gut mit der Verwendung  von Milchprodukten (siehe Tag 1), dann widme ich meine Aufmerksamkeit den Beilagen. Gestern war die Schlange schon verdächtig lang und der Geruch beim Betreten der Kantine bestätigte meine Vermutung: es sollte ein sehr kalorienhaltiges Mittagsmahl werden.


Und die Kollegen fragten jetzt schon mal nach warum ich heute mein Essen fotografiere. ;-) Also kurze Erklärung und dann die ganze Aufmerksamkeit der "Curry"wurst (für die Puristen unter uns ist DAS sicher keine richtige Currywurst. Geschmeckt hat es trotzdem.) widmen. Inder Kantine ist die Currywurst übrigens Bio, alles Fleisch kommt von einem Biobauernhof im benachbarten Landkreis.

Ich gehöre zu den Menschen, die nach süßem Essen meist Lust auf Deftiges haben und umgekehrt ist es nicht anders. Also (wieder mal) die Snackbox geplündert und mir eine halbe Tüte so pappig süßes Zeugs von Gummitierehersteller aus Bonn schmecken lassen.



Abends war ich noch unterwegs und habe mir einen großen gemischten Salat mit Rinderfiletstreifen (die erstaunlich gut gebraten waren - schön rosa in der Mitte. Das geht ja manchmal schief...) und Früchten (Kiwi, Melone, Weintrauben, Mango) bestellt. Lecker war's. Leider ohne Foto, da ich zu gefesselt war vom Thema Fußball.

Soviel zum zweiten auflaufenden Tag. ;-)

Dienstag, 26. Oktober 2010

"Denk an das Photo." oder "Auflauf - Tag 1"

Miss Monster hatte im Juli eine tolle Aktion ins Leben gerufen: Man soll in seinem Blog berichten was 7 Tage lang so auf den Teller kommt. Ich war damals (bin ich ja irgendwie noch immer) das absolute Blogküken und hab mich nicht "getraut" mitzumachen. Gestern kam aber bei Twitter die Frage auf ob denn jemand diese Woche "aufläuft", daraufhin hab ich mich ganz spontan gemeldet. Ich soll ja eh noch ein wenig Laufpause machen und da bietet es sich ja an zur Ablenkung über Essen zu schreiben.

Dann legen wir mal los. An die Photos werde ich auch etwas besser denken - versprochen. ;-)

Morgens gibt es immer meist Banane, (lactosefreiem) Joghurt und (Bio)Dinkelpops los. Am ersten Tag wurde es Himbeerjoghurt.

Mittags gab es in der Kantine irgendwie nichts was mich spontan anlachte, also entschied ich mich für Kartoffeln und Broccoli mit einem kleinem Beilagensalat. Zur Nachspeise gönnte ich mir ein Minitütchen Colo-Rado aus unserer Snackbox im Büro. Gefährliches Teil... :-)

Abends war ich noch mit einem Freund verabredet, aber mir schwirrte den ganzen Nachmittag schon der berühmte Senf in meinem Kopf umher. Also Essen daheim und trinken auswärts.

Schnell drei leckere Scheiben Brot geschmiert (Margarine, Bergkäse und Senf) und beim dritten sogar ans Foto gedacht.



Abends gab es noch einen Hollunder-Sprizz und eine Granatapfelsaftschorle. Schon interessant, dass in dem Lokal noch immer die Sommergetränkekarte am Tisch lag...

Samstag, 23. Oktober 2010

"Alternativprogramm." oder "Es duftet."

Donnerstag war ich bei der Physio und ich habe ihr hoch und helig versprochen, dass ich mindestens 1 Woche nicht laufen gehe. Mindestens. Ich kann mich gerne anderweitig bewegen (gestern Abend Tanzen :-)), aber keine Laufbewegungen. Gut, dann hör ich mal auf sie. Ist besser so, ich hab ja einige (Lauf)pläne für 2011 habe. :-)

Ganz ungewohnt Samstags aufzustehen und gleich unter die Dusche zu gehen. Nicht erst Laufklamotten zusammen suchen, Heinz anschmeissen und dann den Park unsicher machen. Nö, lieber mich selbst in einen halbwegs repräsentablen Zustand bringen, alle Einkäufe erledigen, sich freuen, dass man trotz Großstadt Dorfcharakter im Viertel hat (die älter Dame hat an der Wursttheke ihren jungen Nachbarn gefragt, ob er ihr mal mit dem Telefon helfen kann, sie hat da irgendwie Probleme).

Und Kuchen backen. Heute Abend bin ich bei meinen Eltern zum Essen eingeladen und habe mich spontan dazuentschlossen die Nachspeise mitzubringen. Schokokuchen mit 2 Tafeln sehr dunkler Schokolade, 6 (getrennten) Eiern, etwas Zucker, noch viel weniger Mehl (2 Esslöffel; die sind nur für's Backpulver ;-)), Mandelblättchen und ganz zum Schluß Kirschen aus dem Glas, sind auch weniger Kuchen als Schokolade pur. Aber ich muss noch bis heute Abend durchhalten, auch wenn es schon in der ganzen Wohnung duftet....

Mittwoch, 20. Oktober 2010

"Mein Senf dazu." oder "Wunderbares Web 2.0"

Ich war gestern laufen. Aber das war alles ganz unspektakulär bzw. brauche ich noch ein wenig Pause dank Sehne und Fuß. Nichts destotrotz gibt es tolles zu berichten.

Ich folge schon seit dem Start einem wunderbaren Blog. Und die Schreiberin des Blogs gab vor einiger Zeit einen wunderbaren Essensgehtipp. Also meinen Freundeskreis zusammengetrommelt und am Sonntag dem Jasmin in München einen Besuch abgestattet. Wir haben (auf Vorbestellung) den Hot Pot getestet und waren alle begeistert. Alle Zutaten super frisch, ich hatte gefühlte Tonnen von feinstem Rindfleisch und das Ganze ist eine sehr gesellige Angelegenheit. Ich muss auf alle Fälle wieder hin, alleine schon um die Spiesekarte mal hoch und runter zu testen. Freunde, die gleich um die Ecke wohnen (ich habe leider ein wenig Anreise, aber wenigstens ohne Umsteigen ;-)), überlegen ob sie das Jasmin zu ihrem Stammlokal machen.

Aber noch wunderbarer als das Essen war das Töpfchen Senf, dass es zur Begrüßung für mich gab. Die Verfasserin des oben genannten Blogs hatte vor einiger Zeit nämlich auch über eine Düsseldorfer Spezialität berichtet. Ich bin absoluter Senfjunkie, äußerte meine Begeisterung und bekam das Versprechen beim nächsten Düsseldorfbesuch denkt man an mich. Das es so schnell gehen würde, hätte ich auch nicht gedacht. Schade nur, dass wir uns an diesem Sonntag um Sekunden im Jasmin verpasst hatten. Aber ein persönliches Treffen wird hoffentlich irgendwann nachgeholt.

Die letzten zwei Abende hatte ich zum Abendessen Käse- und Wurstbrote mit dem besagten Senf. Köstlich!

Und interessant wohin so ein simpler Blog über das Laufen führen kann...

Samstag, 16. Oktober 2010

"Alles ganz chillig." oder "Halb so wild."

Museklkatertechnisch hatte ich ja Glück. Auch sonst hielten sich die Beschwerden in der letzten Woche in Grenze. Nur die Sehne war leicht angespannt, die Physio hat sich aber Mittwoch fantastisch darum gekümmert (aber es tat weh...). Ich hatte ja ein wneig Bammel vor dem Besuch, die kann schon ordentlich anpacken. Die Massage war etwas unangenehm, aber die heiße Rolle war sehr interessant... Da wird ein Handtuch kochend heiß gemacht und die betroffene Stelle (bei mir der Oberschenkel) wird gaaaaaanz kurz mit dieser heißen Rolle berührt. Klingt irgendwie nach chinesischer Foltermethode, ist aber eher angenehm.

Nur der rechte Fuß (so neben der Ferse) ist noch ein wenig unleidig. Also hab ich heute vormittag den restlichen Zienkliemverband vom Schienbein verarbeitet und werde die nächsten Tage einfach weiterchillen.

Ist ja auch mal schön (und verdient ;-)): Gemütlich essen gehen und ein, zwei Gläschen Wein trinken. Nicht früh raus müssen, um durch den Park zu laufen. Verabredungen treffen können ohne den Plan zu konsultieren. Das Laufen wird mir schon abgehen, keine Sorge. Aber eine Woche ohne ist auch ok.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

"Die andere Seite der Geschichte." oder "Laufen in Begleitung."

Endlich ist es so weit. Ich darf einen Gast auf meinem Blog (in meinem Blog?!) willkommen heißen. Den Marathon am Sonntag habe ich ja nicht alleine bestritten sondern wurde freundlicherweise perfekt(est) hasiert. Dank an Markus an dieser Stelle und weil es sicher nicht ganz uninteressant ist, gibt es hier den Lauf aus einer anderen Perspektive.

Ich hatte den Auftrag, sarahemily bei ihrem Marathon-Debüt zu hasieren.
Marathonbespaßer. Race Bunny. Executive Race Assistent. Pace Maker. Der Begriffe gibt es vieler.

Als ich die ehrenvolle Aufgabe annahm, war ich optimistisch, dass das gut ausgehen wird. Meine Erwartungen wurden dann in den letzten Wochen vor dem Marathon stark gedämpft. Die finale Vorbereitung verlief nicht so toll und selbst am Donnerstag war es noch arg kritisch.
Hatte auch kurz überlegt, ob wir das Ganze lieber sein lassen. Man muss ja nicht wissentlich in eine Niederlage, Enttäuschung und in eine größere Verletzung rennen. Ausschlaggebend für pro war die langfristige Vorbereitung und dass sarahemily den Start einfach verdient hat.
So fuhr ich also nach München, in dem Wissen einen Marathon zu starten, aber nicht ob wir ihn finishen.

Es fing mit dem bereits guten Omen an, dass mein ICE 10 Minuten zu FRÜH in München eintraf. Gibt es ja auch nicht so oft.
Sarah getroffen und in der Tram schon die ersten Marathonstarter erkannt. Laufschuhe, graue Tüte und stromlinienförmige Köpfe.
Auf der Marathonmesse Startunterlagen geholt und noch ein paar Gelpacks für Frankfurt gekauft.

Sarah war überhaupt nicht aufgeregt am Samstag. Fand ich auch mal erfrischend. Manchmal hat Rumhibbeln auch so was künstlich reflexartiges. Es war eine Mischung aus Nicht-Kapieren und gesunder Unbekümmertheit. Wir haben uns dann auf Begriff Bliss geeinigt.

Wenn man so locker den Marathon laufen will, dann muss man sich über ein paar Sachen zum Glück keine Gedanken machen. Zum Beispiel: Vorwettkampfernährung. Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln im Sonnenschein gehen wunderbar 20 Stunden vor dem Wettkampf. Es gab aber eine Alibi-Apfelsaftschorle.

Des Weiteren gab es noch sehr originelles PreRace-Programm. "Ich müsste mein Auto mal waschen". Dies wurde dann sportpsychologisch unter Ablenkung gebucht. Der Vorbereitungsmodus hieß Bliss - also muss weiter abgelenkt werden. Auf der Hinfahrt zu Waschanlage wurde noch ein bisschen München gezeigt (ich war da seit Mitte der Neunziger nicht mehr) und dann raus aus dem Dorf.
In der Waschanlage hatten wir dann eine near-death-experience. Uns kam ein Auto entgegen. In der Waschstraße. Zwar rückwärts - aber es reichte. So einen hohen Puls gab es am gesamten Renntag nicht noch mal.
Punkt 2 des Bliss-Programms: IKEA. Muss ich mehr sagen…

Dann noch die Entscheidung. Nudeln daheim oder bei Freundin. Ich kaufte mein Nachwettkampfverpflegung und dann kochen. Freundin eingeladen.
Der Abend war sehr ablenkend. Endlich mal nicht nur über Laufen reden. Ablenkung. Bliss.

Unprofessionellster Augenblick des gesamten Wochenendes: Der PaceMaker hatte seine Startnummer verlegt. Das sorgte leider für unnötige Panik. aber dann war alles gut.
Ich übertrieb natürlich wieder und träumte von einem 100-km-Lauf.

Sonntag:
Der Morgen ist auch entspannt. Immer noch keine wirkliche Unruhe oder Aufgeregtheit. Aber ich tippe mittlerweile eher auf Bammel wie beim Zahnarztbesuch. Was mag da kommen?
Rennklamotten anziehen. Nummer anpinnen. Frühstücken. Chipkontrolle.
Dann endlich: Nervosität. 10 Sekunden Schnappatmung. Ich darf auf die beruhigende Wirkung von langsam Ausatmen hinweisen. Klappt.
Munter ist die Athletin.

Twinings und Honig-Bananen-Mohn sind lecker.

Es gibt keinen Wunsch eines Rückziehers. Alles sehr ruhig. Wettkampffreude kommt auf. Endlich ist der Tag da. Race Day.

Frisch und zapfig. Bei 6 Grad in kurzen Hosen ist man wenigstens nach 3 Minuten an der frischen Luft wach. Ich treffe das sagenumworbene Fabelwesen - Den Trainer.
Sehr netter Typ, hat bis in die Nacht Iron Man geguckt und eine gesunde nüchterne Meinung, warum die Wellington nicht gestartet ist. Einziges Manko: Er fährt von nun an 6 Stunden mit seinem tollen CycloCross und extrem cooler Beleuchtung (Nah- und Fernlicht auf Narbe) neben mir her. Ich will auch ein CycloCross. Jetzt.

Hier mal die kurze theoretische Dramaturgie, worauf ich bei diesen Marathon eingestellt war:
Wir laufen so mit 7er Pace los. Bis km10 alles okay.
Ab km16 Schmerzen und müssen langsamer werden.
HM in 2h40
einfache Aufmunterung und Ablenkung auf dem drögesten Abschnitt.
Schmerzen und erste Gehpausen ab km25
erste Gedanken an ein Aussteigen bei km30 (4h30) - 30km sind eine Leistung, wir haben es probiert
mindestens 2 Interventionen und gutes Zureden - Das BORN-Telefon und mit Gehen kommen wir auch innerhalb des Zielschusses an
dann irgendwann DIE Entscheidung - weiterer Kampf, weitere Qual, Gesundheit, viele Erfolge bis auf den einen, usw.
Wir kommen irgendwie komplett fertig nach großem Leiden an.

Kam alles ganz anders.

Wir laufen los. Die km 1-10 sind für alle Beteiligten ein schöner Trainingslauf. Wetter is a traum. Trinken klappt. Strecke ist schön. Zwischen km11-20 habe ich das Gefühl, das die km-Schilder immer schneller aufeinander folgen. Wir fangen die ersten Klugen ein, die zwar zu schnell losgelaufen sind, dass aber noch ausreichend früh korrigieren.
Insgesamt standen wir in der Startgasse genau richtig. Kurz hinter dem 4h30 Ballon. Ab km10 haben wir mehr eingeholt als uns überholt haben. Das ging bis zum Ende so. Perfekt.
Ab km15 werden wir etwas langsamer. Ist nicht schlimm. Warum soll ich das zum Thema machen? Wir haben Zeit und es geht allen gut. Ich freue mich, dass das Thema Sehne noch nicht angesprochen wurde. Sie würde drücken. Naja, das tut meine Wade auch gerade. Das ist nicht dramatisch.
Auf der ersten Hälfte quasseln wir, gucken uns die Gegend an und sarahemily gibt Einkaufstipps im Englischen Garten.
Wir sind mittlerweile eine Gruppe aus Läufern, Pacemakern und Fans geworden. Sarah, Lars aka Der Ewige Anfänger (zufällig im Startgatter getroffen), der Trainer außerhalb der Strecke auf dem Rad, MaD und Dänen. Laut M seien auch noch 100 Iren hinter uns, die uns einholen wollen. Blimey.

Ich telefoniere mit dem BORN-HQ und schicke Updates über Twitter raus, wo wir gerade sind und wie es uns geht.
Dann hole ich auch noch mal Wasser. Das war es auch schon. Ich bin positiv unterfordert. Bis auf mitlaufen und nicht stinken, muss ich hier nix tun. Außer Laufstil bewundern und in die hellblaue Tröte zu tuten, habe ich nix zu tun.
Achja, einen PowerDrops habe ich noch gereicht.

Wir feiern die 24,3 km. Wir feiern die 3h09. Wir feiern die 30km. Wir feiern den Marienplatz. Der Marienplatz feiert die Athletin.
Dann der Kringel Karolinenplatz & Königsplatz. Das ist so ein typisches Stück bei einem Stadtmarathon, wo man merkt: Hier haben ein paar km gefehlt, wir schicken die Läufer mal da lang, dann hinten links um die Ecke und dann mit einem Abstecher da lang wieder auf die Strecke. 5km von denen ich mir sehr viel mehr versprochen hatte. Leider waren hier die mobilen Dixies wirklich mobil - sie fuhren anscheinend von uns weg. 8 km lang dauert die Suche. Wenn in der Ausschreibung was von alle 5 km steht, ist bei km 35 nicht lustig. München, dat kannste besser. Ich wäre da viel unleidiger gewesen. Die Athletin läuft mit nur mittlerem Murren weiter.

Pace ist mittlerweile auf 8 runtergefallen. Mir tun auch die Beine weh. Ich frage, ob sich langsam das sichere Wissen einstellt, das wir heute ankommen. Ich habe es. Sarah irgendwo auch. Aber noch nicht präsent. Die Erschöpfung ist jetzt doch spürbar.
Das mir am Vortag versprochene Rummaulen erlebe ich heute wohl nicht. Ich packe meinen Methodenkoffer ein und fange auch an, mich auf das Ziel zu freuen.
Schlüsselszene: Am V-Punkt auf der Leopold gehen wir beim Trinken. Die Athletin läuft ohne Aufforderung nach dem Trinken weiter. Einfach so. Sarah läuft Marathon.

Wir werden wieder schneller. Jeden Kilometer 10 Sekunden schneller. Am Start vorbei. Überholen noch viele oder laufen mit anderen mit. Beim Einlauf durchs Marathontor bekomme ich auch Gänsehaut. Wir laufen die Runde. Weiterhin locker und sicher. Keine Ausfallerscheinungen.
Die letzten Meter. Jubelkreisch. Applaus. Umarmung. Geschafft.

Das war so souverän. Ich hatte fast nix zu tun, außer Laufen und ein bisschen Wasserholen. Kein Antreiben. Keine Ansprache. Keinen Krampf. Keine Krise. Keine Kreislaufprobleme.
Das war ein Topp-Debüt.

Treppensteigen gucken war total langweilig. Das sah eher nach 10-km als nach Marathon aus.

Abends noch Stehplätze beim Eishockey war der bekloppte Abschluss eines erfolgreichen Tages. 3:0 und ich habe die Lieder immer noch im Ohr.

♫ Nur sarahemiliy - Marathon in München ♫
♫ Nur sarahemiliy - Marathon in München ♫

Herzlichen Glückwunsch vom Wasserholer. Es war ein unendlicher Spaß.

Wasserholer finde ich ja etwas untertrieben. Aber wenn er meint, der Wasserholer. ;-)

Montag, 11. Oktober 2010

"Darf ich jetzt gehen?" oder "Aus 24 mach 42."

Selbst Sonntagmorgen um 9.30 Uhr auf dem Weg zum Start kam es mir irgendwie noch unwirklich vor, dass ich gleich Marathon laufen würde. Und nach der durchwachsenen Endphase war ich zwar überzeugt von meinem Start aber nicht so sehr vom Zieleinlauf. Naja, an der Zielvisualisierung kann ich ja zukünftig noch Arbeiten.

Meine Begleitung Markus (der in 3 Wochen die sub3 in FFM knacken will - mein Respekt)hat tolle Ablenkungsdienste beim Frühstück geleistet und war mit Gels und Handy perfekt ausgrüstet. Immerhin war von Anfang sicher, dass es eine Weile dauern würde, bis ich wieder daheim war. Der Trainer wartete dann schon mit Rald ausgerüstet vor der Haustür und war nur ein wenig müde vom Ironman schauen. Aber das sollte mich wirklich nicht stören.

Die Vorstartatmosphäre hab ich in ganzen Zügen genoßen. Und irgendwie ging es dann auch ganz flott (ok 10 Minuten von Zuhause zum Start per pedes sind wirklich ein Traum). Kurz vor dem Start trafen Markus und ich noch Lars und 15 Minuten nach dem Startschuss durften auch wir die Linie überlaufen. Woah, ich laufe Marathon. Grinsen bitte anknipsen. Plan war (wenn Magen und Sehne mitspielen) jede 5km in 35 Minuten zu laufen. Diese "Kleinteilung" der Strecke erschien mir irgendwie pyschologisch sinnvoll. :-)

Zwischen km1 und 2 stand schon der erste Supporter: eine gute Freundin, dick eingepackt und mit Kaffee in der Hand. Erste Runde freuen und Lächeln. Die ersten 5km gingen in Nichts weg, die Lauf- und Radbegleitung (ja, der Trainer radelte soweit möglich NEBEN der Strecke her. Jipi!) beschäftigten auf hohem Niveau. Bei km10 waren wir 70 Minuten top im Zeitplan. Die Sehne drückte leicht, aber keine Schmerzen. Bei km16, nach dem längstem Anstieg standen MaD (genau: Mam and Dad) und jubelten frenetisch. Meine Mama hatte noch ne Flasche Cola besorgt, die sie dem Trainer in die Hand drückte - für später. Sie hatte das am Vorabend bei einer Feier als Tipp mitbekommen. Ab km 17 wurde es sehr unterhaltsam, da sich MaD auch zur Fahrradbegletiung entschlossen. Die Läufer um uns rum waren bestens unterhalten: Markus telefonierte Ab und zu und twitterte, der Trainer fragte wie es so lief und mein Dad meinte irgendwann "Nicht mal Angie wird so zahlreich begleitet." Die Halbmarathonmarke fiel bei 2:30 Stunden und bei nächsten Blick auf Heinz war ich 24,6km gelaufen. Woah, so weit ging es noch nie.

Kurz vor km27 wurde die Schmerzen etwas stärker und ich äußerte das allererste Mal: "Irgendwie gerade etwas weniger Bock." Und wie gerufen stand dort der nächste Supportet. Eine weitere Freundin, die wusste, dass der Streckenabschnitt zwischen 20 und 30 eher fad wird und etxra Plakat gemalt hatte. Große Freude! Das war einfach genial. Sie lief sogar einen Kilometer neben her. Bei km28 stiegen meine Eltern wieder aus und versprachen ins Stadion zu kommen. Auf dem Marienplatz wurde ich namentlich erwähnt und das in Kombination mit den Leuten an der Strecke (super, dass da einige auch auf die Langsamen gewartet haben) beflügelte nochmal. Leider nur bis km32. Ich musste mittlerweile echt dringend aufs Dixie, aber irgendwie kam keins. Zudem hatte ich ein wenig die Lust verloren und dachte mir nur: "Ihr Deppen, auch 10km sind weit." Ja, die Begleiter motivierten brav mit "Es sind nur 10km." "Einen Zehmer schafft man immer.". Ja, aber mir tat das linke Bein weh (ja die Sehne), die Fußsohlen schmerzten wie nach besten Sommerschlussverkaufszeiten (ja, mein Studium wurde teilweise mit Verkäuferjobs finanziert) und der Chip drückte.

Ok, nach Dixiepause ging es etwas besser und ich wollte in Gehpausenverhandlungen einsteigen. Die wurden allerdings ablehnt. Die Freunde, die bei km33 standen tun mir im Nachhinein etwas leid, ich lächelte zwar, aber ganz soviel Freude kam in dem Moment nicht auf. Aber nach km36 ging es wieder auf die Leopoldstr., ich durfte das Wasser in Gehen zu mir nehmen (mit Dixie die einzige Gehpause und die zählen wohl nicht, an Verpflegungstationen kann man etwas abbremsen :-)) und die Laune wurde immer besser. Cola finde ich noch immer nicht toll, aber es hat wirklich geholfen. Zwei Kilometer später wurde ich dann gefragt, wie das Krampfgefühl so ist. Krampf? Ich spür nichts. Super, dann kommt jetzt auch nichts mehr, ich soll die letzten 4km jetzt einfach nur noch Genießen. Wird gemacht!

Bei km40 stand die größte Supporterfreundegruppe. Absolutes Gänsehautgefühl und so schön, dass die alle so lange gewartet haben. Bei km41 täschelt mit der Trainer den Kopf, äußert nochmal seinen Stolz und wünscht mir einen wunderbaren Zieleinlauf. Er wartet dann im Stadion auf mich. Markus macht weiterhin einen guten Job als Hase, erinnert mich ans Lächeln, aber das wäre nicht mehr nötig gewesen. Der Einlauf durchs Maratontor und die Stadionrunde: ich grinse vor mich hin. Kurz vor dem Ziel Arme hoch und gaaaaaaanz laut Jubeln. Wahnsinn, ICH bin gerade 42,195km gelaufen.

Nach einem Becher Wasser, geht es schon die Treppen hoch (geht gut) und ich treffe meine Supporter. Die Gruppe von km41 fand mich sehr frisch und findet mich auch jetzt erholt, die hatten schon vor mir viel Elend gesehen. Mir war das alles nicht so bewusst, aber ich hab wirklich ab km27 nur noch Leute eingesammelt. Der Puls war absolut super mit 82% vom Maximalpuls, am Schluss lag er sogar unter 80%.

Mag auch die letzte Vorbereitungsphase eher schwierig gewesen sein, hat sich die lange Vorbereitung gelohnt. Mein Ziel war es lächelnd das Ziel zu erreichen (Durchgelaufen ist das absolute i-Tüpfelchen). Mission accomplished! Und dank der Zeit von 5:19Stunden hab ich mir für den nächsten Marathon ja Spielraum für Verbesserungen gelassen. :-)))

Heute geht es mir erstaunlich gut, nur vom Bewegungsablauf ist mein Opa mit seinen 91 Jahren sicher ein wenig agiler als ich. Mein linkes Bein bzw. die Sehnist etwas sauer und zeigt das auch und ich überlege immer gaaaaanz genau, ob ich mich bewegen muss.

Sonntag, 3. Oktober 2010

"Gedankenspiele." oder "Die Zeit des Wartens."

Nächste Woche um die Zeit hab ich die ersten paar Kilometer schon hinter mir - hoffentlich. Schon irgendwie komisch (aber sicher normal): es fällt schwer derzeit an was anderes zu denken als den 10.10. Wobei ich da schön schwanke zwischen: "das wird ein toller, gemütlicher Lauf durch die Münchnen, bei dem ich vielleicht mal andere Seiten der Stadt kennenlernen kann" und "no way, dass ich das Ziel im Stadion sehen werde". Aber das scheint wohl zum Marathon einfach dazu zugehören.

Die Sehne ist besser, aber noch nicht perfekt. Gestern hab ich nach 6km abgebrochen. Ich hatte Schmerzen und es ist wenig sinnvoll dann weiterzulaufen. Jetzt hab ich mich selber zum Füße stillhalten verdonnert. Antrainiern kann ich mir in der letzten Woche sowieso nichts mehr und was wegtrainiern wär ja irgendwie blöd (also zum Beispiel eine Verschlimmerung des Sehnenproblems oder so...).

Mal schauen wie lange der derzeitig entspannte Zustand anhält...