Sonntag, 26. September 2010

"Welcome to hell." oder "Heilende Hände."

Heute habe ich erste vorsichtige Versuche gewagt. Und bis 500m vor meinem Zuhause war alles ganz wunderbar. Dann spürte ich einen leichten Druck an der Sehne und beschloss, dass man nach 4,2km die 500m auch ganz gemütlich zu Fuß gehen kann. Ich soll es ja langsam angehen lassen und der Trainer betonte am Dienstag am Telefon nochmal, dass das Marathontraining schon erfolgreich abgeschlossen ist. Jetzt soll ich einfach ganz vorsichtig die Strecken ein wenig ausbauen. Aber nur, wenn ich keinerlei Beschwerden habe. Aber vermisst habe ich das letzte Woche schon, mein Hobby. War heute ganz entspannt um den Kanal zu laufen, die frische Luft zu genießen, die Leute zu beobachten und die Gedanken schweifen zu lassen.

Dass ich heute überhaupt laufen gehen konnte, habe ich sicherlich den Händen meiner Physio zu verdanken. Die durfte ich letzte Woche zweimal besuchen. Und Spaß macht das ja nicht so, obwohl ich sie sonst sehr, sehr gerne mag. Aber sie ist nicht sonderlich zimperlich. Leichte Schmerzen in den Händen von In-der-Liege-festkrallen waren irgendwie unvermeidlich. Nach einer absolut harmlosen Runde Ultraschall folgt dann nämlich eine "Massage" der betroffenen Sehne. Hola die Waldfee! Aber, wie heißt es so schön: wer Marathon laufen will, muss leiden. :-)

Montag, 20. September 2010

"Das Knie ist irgendwie draußen." oder "Da sam ma nicht alleine."

Nachdem das Knie heute morgen noch immer schmerzte und mir vom Umfang irgendwie größer vorkam wie sein Counterpart auf der rechten Seite und zudem die Schmerzen bis hoch in die Hüfte gingen, beschloss ich den Orthopäden meines Vertrauens aufzusuchen. Ruckzuck gab es am Nachmittag einen Termin.

Der Doc wollte wissen was los ist, also gab es eine kurze Erklärung meiner Beschwerden und vor allem warum eine schnelle Lösung irgendwie ganz nett wäre. "Ach ja, Sie laufen den München Marathon?" "Ja." "Keine Sorge, sind heute schon der dritte Teilnehmer in meiner Sprechstunde." Warum mich das jetzt beruhigen soll, erschließt sich mir nicht ganz. Aber gut zu wissen, dass man nicht alleine ist. Bei der anschließenden Untersuchung (ich liebe diesen Satz: "Dann mal bitte die Hose ausziehen." ;-)) wurde mir dann schnell klar warum der Doc so unglaublich freundlich war am Anfang. Ich wäre ihm vor Schmerzen nämlich gerne ins Gesicht gesprungen. Erst ordentlich auf die Hüfte gedrückt ("Tut das weh." "Jaaaaaa. Aufhören, bitte...") und dann schön den ganzen Oberschenkel runter (leichte Atemnot beim Patienten... ;-)). Ok, wenigstens wusste er dann wohl was mit fehlt. Kurz auf die Liege um zu gucken ob das Knie auch wirklich ok ist. Da schmerzt nichts mehr... ("Wehe, der fasst nochmal an die Hüfte..." :-))

Meine Sehne, die das Becken mit dem Knie zusammenhält ist wohl entzündet. Morgen starte ich mit Physio und ich soll die Woche unbedingt die Beine stillhalten. Dann bekommt man das auch sicher wieder hin. Und der Trainer hat heute nochmal geschrieben, dass ich ja schon austrainiert bin. Gut, dann Beine hoch und ich werde halt ein wneig über Elektrotherapie berichten in den nächsten Tagen. ;-)

Sonntag, 19. September 2010

"Telefonseelsorge." oder "Leberspätzlesuppeneinlagemissbrauch."

Nach einem ersten Besuch auf der Wiesn gestern Abend, der früh und nüchtern endete (also so nüchtern wie sicher seit 1998 nicht mehr ;-)) ging es heute morgen frisch und gut gelaunt zum Laufen. Und es lief wunderbar. Der Puls war entspannt, der Kopf auch und das fühlte sich alles gut an. Bei Kilometer 8 traf ich meine Laufbegleitung und nach 90 Minuten testete ich mal Nahrungsaufnahme. Abgesehen davon, dass man Durst bekommt: auch alles wunderbar. Dem langen Lauf konnte nichts im Weg stehen. Eigentlich.

Bei Kilometer 15 (eher ein wenig früher) schlich sich ein Schmerz in das linke Knie. Warum jetzt eigentlich das linke Knie?! Das hat noch nie geschmerzt. Und es schmerzte dann so, dass ich das Bein kaum mehr heben konnte. Seit dem Schienbein bin ich aber vorsichtig geworden und in meiner leichten Verzweiflung (Panik?!) griff ich nach dem Handy (es gibt für alles eine Premiere ;-)). Ich rief den Trainer an. Ich erklärte mein Problem und auch die Angst, dass ich den Marathon nicht schaffe. Der Trainer beruhigte mich und schickte mich heim. Nicht gegen den Schmerz laufen, nicht dass ich da in eine richtige Reizung reinlaufe. Wegen dem Wettkampf soll ich mir keine Sorgen machen: ich hab einige Kilometer dieses Jahr auf der Liste stehen, ich war einige Male 2,5 Stunden und länger unterwegs (mit heute 5x in den letzten Wochen) und so ein Marathon ist sowieso in der Hauptsache eine Kopfsache. Zudem laufe ich auf Ankommen und nicht auf eine bestimmte Zeit.

Nicht, dass ich jetzt absolut und total entspannt bin. Aber ändern kann ich es nicht, gesundheitliche Zipperlein sind wohl etwas was einen Läufer begleiten kann (ich hoffe, ich bin jetzt nicht als Blog-Jammerlappen verschrien) und jetzt warte ich einfach ab. Blödes Gefühl halt, wenn man heimkommt und sich noch frisch fühlt. Wobei, vielleicht sollte ich das mal positiv sehen: ich bin heute 18,7km gelaufen, selbst am Schluss lag der Puls bei 140 und sowohl vom Kopf als auch vom Körper (abgesehen vom Knie...) ging es mir sehr gut.

Auf dem Knie liegen jetzt abwechselnd der gewöhnliche Eisbeutel (nennt man das so?) und Leberspätzle. Die gibt es tiefgekühlt und die passen sich (in ihrer Verpackung) so schön beim Bein an...

Ich bleibe optimistisch, dass ich hier sehr bald wieder nur gaaaanz tolle Sachen schreiben kann.

Samstag, 18. September 2010

"Hibbelig?!" oder "Stimmungsschwankungen."

Morgen sind es noch drei Wochen. Nachdem die Vorbereitung ja nicht ganz optimal läuft (es könnte aber auch viel schlimmer sein), kommt langsam eine gewisse Hibbeligkeit auf (jetzt schon?!). Wobei die Hibbeligkeit kommt sicher auch bei einer optimalen Vorbereitung. Ich fühle mich irgendwie in Schul-/Unizeiten zurückversetzt als man sich vor den wichtigen Prüfungen immer fragte: habe ich wirklich genug getan? Hätte ich nicht lieber [frei wählbar einsetzbar]? Kann ich nicht noch [frei wählbar einsetzbar]?

Ok, ich hab ja noch drei Wochen vor mir, morgen - wenn nicht irgendwas dazwischen kommt - einen schönen langen Lauf und die ein oder andere Trainingseinheit steht noch auf dem Programm. Kein Grund nervös zu werden. Diese Woche war ich auch schon dreimal im Park, zweimal davon zur Abwechslung mal ein wenig schneller. Macht den Kopf schön frei.

Ich "muss" vielleicht einfach damit leben, dass ich die nächste Woche zwischen Vorfreude und ein wenig Angst (oder sagen wir lieber Respekt?!) hin und herschwanken werde. In der Hoffnung, dass mich meine Umgebung nach den drei Wochen noch immer mag. :-)

Dienstag, 14. September 2010

"Vierstellig." oder "Über Stock und Stein"

Das Schienbein verhält sich ruhig, der Magen muckt. Aber den kann man ja versuchen zu ignorieren.

Samstag war ich auf einer Hochzeit eingeladen und nachdem ich schwer hoffe, dass das Brautpaar nur einmal heiratet und der DJ sich viel Mühe gegeben hat, die Tanzfläche zu füllen, ließ ich es ein wenig krachen. Also so Tanzbeinschwingtechnisch. :-) Kurz nach drei Uhr morgens lieferte mich das Taxi im alten Zuhause bei meinen Eltern ab (das war wesentlich kürzer) und um 10 Uhr wurde ich zum Frühstück geweckt. Etwas verplant saß ich beim Frühstück (wobei es defintiv hilft einen Größteil der Feierlichkeiten mit Wasser zu begehen) und nach einer kleinen Verdauungspause hüpfte ich in die Laufklamotten. Mittlerweile war es allerdings kurz vor zwölf. Okay, irgendjemand hätte mir mitteilen können, dass es warm - ja fast heiß - war. Auf der Suche nach dem Wald lief ich nämlich erstmal in der knalligen Sonne am Bahngleis entlang, dann an der Autobahn (also wieder umdrehen), dann über knallige Feldwege gehüpft (das ist vielleicht anstrengend). Zwischendrin rief mein Paps an, er würde jetzt auch loslaufen, ob wir uns treffen wollen. Klingt nach einem Plan, sonst gebe ich sicherlich auf. Nachdem wir uns getroffen hatten, entdeckte ich dann auch den schattigen Wald. Nur den Weg durch den Wald etwas weniger. Mein Mitläufer erklärte mit dann, dass das mal gut für den Geist ist, fernab der Wege zu laufen. Hätte ich an seiner Stelle sicher auch gesagt: mein Dad hatte 4 Kilometer hinter sich, ich mittlerweile 15 und war dank Schlafmangels fertig wie Schnitzel.

Und ich gebe es zu: nach 19,82km konnte ich nicht mehr. Und dafür hab ich auch schon mehr als 2,5 Stunden gebraucht. So ohne Weg laufen ist für ein Stadtkind ganz schön kräftezerrend. Wobei ich das Nachlaufprogramm loben muss: erst wurde mir eine kühle Apfelsaftschorle gereicht, nach der Dusche gab es Rouladen mit Reis und zur Nachspeise lecker Zwetschgen-Crumble (und ich fang jetzt mal an mehr Fotos zu machen ;-)). Top-Service.

Hätte ich früher gemerkt, dass ich Sonntag 870 Meter an den 1000km für 2010 vorbeigelaufen bin, hätte ich mich vielleicht zu einer kleinen Extrarunde bewegen lassen. ;-)

Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben: heute in unserem Laufgrüppchen wurden die 1000km geknackt. Schon irgendwie ein cooles (ein schöneres Wort fällt mir gerade nicht ein) Gefühl. Schon weiter als nach Rom gelaufen. Oder Hamburg. Oder Paris.

Nächsten Samstag steht übrigens keine Hochzeit auf dem Programm, also sollte ich sehr viel zu erzählen haben am Sonntagabend. :-)

Dienstag, 7. September 2010

"Wenn der Wurm drin ist..." oder "Dranbleiben."

Die letzte Woche saß ich ja überwiegend. Das führte am Samstag auch zu einem kleinen Anpfiff vom Trainer. Wie ich auf die Idee gekommen bin sechs Wochen vor meinem ersten eigenen Marathon 25km auf einer Tartanbahn zu laufen?! Ähm ja, ich bin jung und brauchte die Kilometer. :-) Naja, ich war schon etwas kleiner nach dieser Ansprache und wurde darauf hingewiesen, die Füsse bis Dienstag stillzuhalten, dann Wiedereinzusteigen und bei Schmerzen sofort (!) abzubrechen. Der Fuß erholte sich tatsächlich schnell und Sonntag waren alles wieder beim Alten. Aber nun ja, wenn man mal einen Lauf hat (und den hatte ich aber jetzt MEHR ALS GENUG!): in der zweiten Drittelpause vom Eishockey am Sonntag musste ich mir mein Mittagessen nochmal durch den Kopf gehen lassen (no more Details). Bis ich daheim war, hatte ich Gliederschmerzen und unglaubliche Kopfschmerzen. Schlafen war eher weniger.

Montag ging es mir nicht viel besser, ich döste mehr oder weniger den ganze Tag vor mich hin. Schmerztabletten auf leeren Magen wollte ich nicht nehmen. Nachmittags lieferte meine Schwester ein Carepaket ab (Zwieback, Salzbrezln, eine richtige Breze, Bananen und ein Klatschmagazin :-)). Heute morgen ging es mir wesentlich besser, nur die Kopfschmerzen waren geblieben und der Kreislauf war ein wenig im Keller. Bis zum Nachmittag war ich mehr oder weniger wieder das blühende Leben (so im Vergleich zum Vortag) und nachdem ich zu keinem Zeitpunkt seit Sonntag Fieber hatte (deswegen finde ich die Gliederschmerzen etwas mysteriös...) kann ein wenig frische Lust nicht schaden. Und so eine Runde flott spaziergehen ;-) mit meiner liebsten (Lauf)freundin auch nicht. Gesagt, getan.

Es lief ganz entspannt und für eine Woche Pause erstaunlich gut. 7,98km in 58 Minuten. Und mein Magen gibt auch Ruhe. Nachdem ich aber nächsten Montag sowieso beim Arzt bin wegen der Mimose bin, werde ich das trotzdem mal schildern. In meinem Blog soll es ja eigentlich um Laufen und nicht um gesundheitliche Unzulänglichkeiten gehen...

Donnerstag, 2. September 2010

"Tartan of the Death." oder "Sarahemily sitzt."



Ich hab Urlaub, die Sonne scheint und ich sitze. Nun gut, da kann man wohl nichts machen. So eine Regenerationsphase kann ja auch mal ganz gut tun...

Um den Zinkleimverband musste ich übrigens hart kämpfen gestern in der Apotheke. Die wollte nämlich, dass ich schnurstracks in die 10 Minuten entfernte Notaufnahme weiterlaufe äh humple und mich dort verarzten lasse. Aber wir probieren es jetzt erstmal so.